Südtirol ist ein sehr vielfältiges Ländchen mit Palmen im Westen und bizarren Bergkulissen im Osten, oder mit Bergbauern und mediterranes Flair und dolce vita in den Alpenstädtchen, ein bisschen italienisch, ein bisschen deutsch. Wir sind ein bisschen von allem, doch was wir alle sind: stolze Südtiroler.

Friedlich leben wir mit- und nebeneinander und ein einzigartiger Dialekt hat sich durch die verschiedene Kontraste entwickelt. Viele sprachliche Eigenheiten haben sich seit Jahrzehnten erhalten, darunter gemischt haben sich einige italienische Wörter, die vor allem als Schimpfwörter sehr beliebt sind. Ist jemand verärgert ist er also "inkazziert" und darauf kann schon mal an "oschtia" oder "oschpelemuggn" ausrutschen. Diese Wörter mit italienischen Wurzeln werden einfach eingedeutscht und sind fester Bestandteil der Sprache.

Die Mundart ist seit einigen Jahren sowieso voll in Mode, aber leider für die meisten Gästen absolut unverständlich. Nun gibt es für absolute Südtirolliebhaber oder für solche, die sogar beabsichtigen Südtiroler zu werden, auch das ein oder andere Wörterbuch mit Übersetzungshilfen. Das Ganze hat aber leider einen Hacken, denn Südtirolerisch ist nicht gleich Südtirolerisch, variert nämlich der Dialekt vom einen zum anderen Dorf oder von einem zum anderen Tal mehr oder minder.

Hier schon mal ein Satz für Sie zum aus dem Buch Puschtra Mundart zum üben:

Mai Herz isch a Gimpl a klaando af di laimruite isch a a do kupft sem pikat a iezan unt ott sich di schientschtn feddon dorupt
und heißt soviel wie:
Mein Herz ist ein Gimpel ein kleiner, auf der Leimrute ist er dir gehüpft, dort klebt er jetzt und hat sich die schönsten Federn zerrupft.